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Montag, 4. Juli 2011

Ein bebilderter Rückblick auf unsere Seminartage 17./18.6.11

 Wir haben für euch ein paar ausgewählte Highlights unseres Blockseminars vorbereitet.

1. Seminartag

Nach einem gelungenen Einstieg über die Neurobiologischen Grundlagen von Schmerz sollte eigentlich die erste praktische Übung in Form des Eiswassertests und des Druckalgometers folgen. Doch oh Schreck - das Eis war weg (-geschmolzen). Eine spontane Gruppenarbeit zu dem Thema "Was verstärkt Schmerz bzw. was lindert ihn?" und "Gibt es in dieser Hinsicht Geschlechtsunterschiede?" füllte den neue entstandenen Raum. Aber seht selbst:



Anschließend folgten ein interessantes Referat über die Definition und Erfassung von Empathie und ein Beitrag zur Theory of Mind in Zusammenhang mit Spiegelneuronen.


Weiter ging es mit den praktischen Übungen. Wir begannen mit dem Herzwahrnehmungstest:
Mit Hilfe der objektiven und subjektiven Anzahl der Herzschläge kann ein individueller Wahrnehmungsscore berechnet werden, der die Interozeptionsleistung darstellt. Bei der praktischen Übung zur Erfassung der Herzwahrnehmungsleistung wurden die Seminarteilnehmer gebeten, sich in Paaren zusammen zu finden. Die Aufgabe bestand darin, dass eine Person in bestimmten Messintervallen (29 sek., 41 sek., 39 sek.) ihren Herzschlag schätzt, während der Partner den Puls fühlt und somit den tatsächlichen Herzschlag zählt. Alle Werte sollten verdeckt notiert werden. Nach den drei Intervallen wurde dieselbe Prozedur mit der anderen Person durchgeführt. Am Ende der Übung tauschten die Partner ihre Werte aus, damit jede Person zu ihrer geschätzten auch die tatsächliche Anzahl der Herzschläge hatte. Schließlich war jeder Student dazu angehalten, seinen Wahrnehmungsscore zu berechnen. Im Anschluss daran wurden den Teilnehmern die „Interoceptive Awareness Scale“ aus dem „Eating Disorder Inventory“ (EDI) vorgelegt und ein Fragebogen zur Beschreibung des körperlichen Empfindens und der Einstellung zum eigenen Körper. Folgende Fragestellung sollte mit Hilfe des Wahrnehmungsscores und den auszufüllenden Fragebögen geklärt werden: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Herzwahrnehmungsfähigkeit (Score) und der (eingeschätzten) Interozeption (FB)? Um für Anonymität bei der individuellen Auswertung zu sorgen, wurden die Studenten gebeten, einen persönlichen Code zu generieren (1. & 2. Buchstabe des Vornamens der Mutter, 2. & 3. Buchstabe des Vornamens des Vaters) und ihn zusammen mit ihrem Wahrnehmungsscore auf die Fragebögen zu schreiben. Die Ergebnisse sind in Moodle zu finden!
Die zweite Übung beinhaltete die Messung von Schmerz mittels Eiswassertest und Druckalgometer. Das Wasser war nun endlich gefroren.

Druckalgometer: Messung von mechanischem Schmerz (Druckschmerz) Ein Gerät zur mechanischen Induktion von Schmerz. Es misst die Drucktoleranz des Probanden. Dabei wird das tiefe Schmerzempfinden gemessen (PPT- pressurepainthreshold), welches über die muskulären Fasern weitergeleitet wird. Das Druckalgometer hat eine Kontaktfläche von 1 qcm und es kann ein Druck von bis zu 20 kg ausgeübt werden. Grundsätzlich führt man mehrere Serien mit ansteigender Intensität durch. Der Druckstempel des Druckalgometers wird unter langsamer kontinuierlicher Druckerhöhung auf die Handwurzel des Patienten gedrückt, bis der Patient den Druck als schmerzhaft empfindet. Die vom Untersucher aufgebrachte Kraft kann am Druckalgometer in Kilogramm (kg) auf einer Skala abgelesen werden.

Eiswassertest: Der Eiswassertest wird benutzt um die Schmerztoleranz zu messen. Hierbei soll die Versuchsperson ihre Hand und den Arm bis kurz vor dem Ellenbogen in einen Behälter mit Eiswasser (Temperatur zwischen 0-2°C) eintauchen und einen Ball halten. Die Versuchsperson soll den individuell erzeugten Kälteschmerz so lange wie möglich aushalten. Große Vorteile gegenüber anderen Schmerzermittlungstests bestehen bei dem Eiswassertest darin, dass keine Gewebeschäden und keine psychischen Schädigungen verursacht werden. Die Durchführung ist sehr einfach, zeitsparend und das Ergebnis ist reliabel. Des Weiteren hat die Versuchsperson jederzeit die Möglichkeit den Test sofort abzubrechen.

Schon war der erste Tag um.

2. Seminartag
Der zweite Seminartag begann mit einem Referat zu dem Thema Alexithymie. 
Nach Morschitzky (2009) ist Alexithymie durch folgende Aspekte charakterisiert:
  1.  Schwierigkeit, Gefühle wahrzunehmen, zu beschreiben und auszudrücken,
  2. Schwierigkeit, Emotionen und körperliche Empfindungen voneinander zu unterscheiden.
  3. Reduzierte imaginative Fähigkeit, Fanatsiearmut, wenig Tagträume,
  4. Übermäßig konkrete, an äußeren Umständen orientierte Denk- und Sprechweise

Danach folgte eine kleine Übung: Wir sollten unserem Gegenüber eine lustige Begebenheit erzählen - einmal in einer emotionslosen Variante und einmal in einer Variante, in der wir viel Gesten und Mimik einsetzen sollten. Danach trugen wir zusammen welche Eindrücke (positive und negative) bei uns entstanden waren.


Danach folgte ein Beitrag zu dem Themengebiet: Der Körper und dessen Manipulation im Fokus - Körperbezogene Therapiemöglichkeiten bei Schmerz. Hierbei wurde besonders auf Autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation eingegangen. Auch hier durften wir uns selbst nach Anleitung ausprobieren.




Die Mittagspause wurde uns durch die Lieferung zahlreicher Pizzen versüßt :-)


Nach der Mittagspause wurde es gemütlich. Nach einem Kurzvotrag über Meditative Techniken breiteten wir unsere Decken aus und entspannten bei der Achtsamkeitsmeditation.




 Und schon war der letzte Tag vorbei :o(
 LG, Claudia M. und Josephine M.

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