Wie der ungewöhnliche Fall eines 10 Jahre alten Jungen, der Schmerzforschung zu neuen Ansatzpunkten verhalf.
Vor einigen Jahren wurde bei einem 10 Jahre alten pakistanischen Straßenkünstler, der in Lahore diverse gefährliche Kunststücke vorführte und sich bei diesen auch durchaus selbst verletzte, eine vollkommene Unfähigkeit, Schmerz zu empfinden festgestellt.
Grund hierfür war eine Veränderung am Nav1.7- Ionenkanal, der durch das SCN9A Gen auf Chromosomen 2 kodiert wird und dazu führt, dass sich der Kanal nicht, wie bei gesunden Menschen, öffnet. Menschen, die an Erythromelagie, einer Hautkrankheit, die einen brennenden Schmerz verursacht, leiden, besitzen ebenfalls eine Mutation des entsprechenden Gens, wobei dieses Allel jedoch zu einer Überempfindlichkeit und damit gesteigerten Funktion des Kanals führt.
Erstaunlicherweise sind alle anderen taktilen Wahrnehmungen in keiner Weise beeinträchtigt.
Wie wichtig Schmerz in seiner Alarmfunktion für das Überleben ist, wird auch am Fall des Jungens in Lahore deutlich, welcher bei einem Dachsprung auch die letzlich zum Tode führenden Verletzungen nicht wahrnahm.
Kinder in einem Dorf nahe der indisch-pakistanischen Grenze |
Im Zuge der Erforschung dieses erstaunlichen Phänomens wurden in Pakistan weitere Kinder gefunden, die ebenfalls keine Schmerzwahrnehmung besaßen und alle zum gleichen Clan gehörten.
Auch diese Kinder hatten sich bereits diverse Verletzungen zugefügt, besaßen schlecht verheilte Brüche, blaue Flecke und diverse Verletzungen im Mundbereich. Die meisten von ihnen hatte sich in frühen Jahren sogar Teile der Zunge abgebissen.
Allerdings wird berichtet, dass diese Kinder während des Fußballspielens im Zuge eines Fouls ebenfalls zu Boden gehen und sich mit verzerrten Gesichtern hin und her wälzen, wie sie es bei anderen Kindern gesehen haben.
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