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Mittwoch, 1. Juni 2011

29.Symposium der Fachgruppe für Klinische Psychologie und Psychotherapie


Vom 2. bis zum 6. Juni findet in Berlin-Dahlem das 29. Symposium der Fachgruppe für Klinische Psychologie und Psychotherapie statt. Das Thema lautet "Konflikte-Emotionen-Dialoge".



Hier ein ein Hinweis auf einen Beitrag am 3.06.2011:

„Mir geht’s zu gut.“ – Vermindert positive Emotionalität das Erleben von Empathie bei Schmerz?

 
Freitag, 3.06.2011 von 16:30-18:00 Uhr
Judith Ruckmann (Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fachbereich Psychologie, Universität Marburg)
Maren Bodden (Klinik für Neurologie, Fachbereich Medizin, Philipps-Universität Marburg)
Richard Dodel (Klinik für Neurologie, Fachbereich Medizin, Philipps-Universität Marburg)
Winfried Rief (Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fachbereich Psychologie, Universität Marburg)
Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss von Gruppenzugehörigkeit und Affekt auf das Empathieerleben bei Schmerz. Die Fähigkeit, sich in mentale und emotionale Zustände anderer Personen hineinzuversetzen, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Zum Einen Beobachtervariablen (Aufmerksamkeit, Empathie als Trait, Reduktion von Empathiefähigkeit bei verschiedenen psychischen Störungen), aber auch Merkmale des Beobachteten (Gruppenzugehörigkeit, gezeigte Emotion) sowie Situationsvariablen wirken sich auf das Ausmaß an empathischem Verhalten aus.

In die Untersuchung wurden 45 gesunde Probanden eingeschlossen. Sie durchliefen eine Fragebogenbatterie (PANAS, BDI, SPF) sowie eine Gruppenmanipulation i.S. eines Minimal-Group-Paradigmas. Anschließend wurde den Probanden ein Bilderparadigma dargeboten. Abgebildet waren entweder Hände oder Füße in neutralen und schmerzhaften Situationen. Es wurde angezeigt, ob es sich bei den Personen auf den Fotos um Mitglieder der Ingroup oder der Outgroup handelt. Die Teilnehmer waren instruiert, sich in die Personen auf dem Bild hineinzuversetzen, und die Schmerzstärke der Person auf dem Bild auf einer visuellen Analogskala zu raten.
Bezogen auf den Affekt des Beobachters wurden die inversen Korrelationen zwischen der Positiv-Skala des PANAS mit den Ratings der Bedingung „Schmerz“ sowohl für die Ingroup als auch für die Outgroup signifikant.
Trotz erfolgreicher Gruppenmanipulation zeigten sich im Vergleich zwischen In-und Outgroup keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Schmerzratings. Die Korrelationen zwischen den übrigen Fragebogenmaßen mit den Schmerzratings wurden nicht signifikant.

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass das Empathieerleben durch die Stimmung der beobachtenden Person beeinflusst werden könnte. Ist der Affekt kongruent zu dem, was das Gegenüber erlebt, z.B. Schmerz – negativ, Freude –positiv, ist das Empathieerleben für den Betrachter einfacher, als wenn sich eine Inkongruenz zwischen Grundstimmung des Betrachters und betrachteter Emotion ergibt. Um diesen Zusammenhang näher zu beleuchten, sollte zukünftige Forschung eine differenziertere Herangehensweise wählen: Denkbar wäre ein Vergleich von Schmerzempathie und Empathie bei verschiedenen Grundemotionen oder eine Induktion von positiver bzw. negativer Stimmung und deren Effekt auf Empathie zu messen.

 LG Katharina K.

1 Kommentar:

  1. Siehe auch: http://empathieschmerz.blogspot.com/2011/05/vermindert-positive-emotionalitat-das.html

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