Wolfgang
Weitlaner
Leiden/Amsterdam (pte/29.09.2010/15:45) - Soziale Zurückweisung verursacht
nicht nur emotionale Enttäuschung. Erstmals haben niederländische Forscher auch
nachgewiesen, dass eine Ablehnung oder Zurückweisung durch einen anderen
Menschen unmittelbare Auswirkung auf die Herzfrequenz hat. Die Untersuchungen
haben deutlich gezeigt, dass körperliche und soziale Schmerzen zu Reaktionen in
den gleichen Hirnregionen führen.
Das
Forscherteam um die Psychologin Bregtje Gunther Moor von der Universität
Amsterdam http://www.uva.nl
wollte in Versuchen herausfinden, wie sich die sozialen Schmerzen auf den
menschlichen Körper auswirken. Dafür haben sie freiwillige Studenten
untersucht, berichten sie im Fachmagazin Psychological Sciences.
Negative
Beurteilung tut weh
Für die
Studie wurden Freiwillige gebeten, Fotos von sich einzusenden. Diese wurden
Kollegen von anderen Universitäten gezeigt, um herauszufinden, ob sie die
Probanden auf den Bildern sympathisch fanden oder nicht. Einige Wochen später
wurden den Probanden - die am EKG angeschlossen waren - im Labor Bilder von
ihnen unbekannten Studenten gezeigt. Sie wurden nach der Einzuschätzung
gefragt, ob die jeweiligen Personen sie am Foto als sympathisch oder
unsympathisch beurteilten. Anschließend klärten die Studienleiter die Probanden
über die tatsächliche Sympathie oder Antipathie auf.
Bei allen
Probanden konnten die Forscher knapp vor der Beurteilung der Sympathie einen
Abfall der Herzfrequenz feststellen. Die Frequenz verringerte sich auch noch
nach der Beurteilung. Bei einer Antipathie fiel sie noch stärker und es dauerte
länger bis sie wieder die Normalwerte erreichte. Der Herzfrequenz verlangsamte
sich stärker bei den Menschen, die erwarteten, dass der andere sie sympathisch
finden würde.
Autonomes
Nervensystem beeinträchtigt
Die
Resultate weisen daraufhin, dass das autonome Nervensystem, das Funktionen wie
etwa Verdauung und Kreislauf steuert, auch seine Wirkung entfacht, wenn man
sozial abgelehnt wird. "Unerwartete Zurückweisung hat einen ähnlichen
Effekt wie ein gebrochenes Herz und zeigt sich in einer Verlangsamung des
Herzfrequenz", schreiben die Forscher.
Erst vor
kurzem fanden US-Forscher um Helen E. Fisher von der New Yorker Rutgers
University http://anthro.rutgers.edu
heraus, dass Liebeskummer ähnliche Auswirkungen zeigt wie die Nikotin- und
Kokainsucht. Fisher hat mithilfe von Hirnscans auch nachweisen können, dass
Menschen, die gerade von ihrem Partner verlassen wurden, ähnliche
Entzugserscheinungen aufweisen wie Drogenabhängige, denen die Droge verwehrt
wird. (pressetext berichtete http://www.pressetext.at/news/100709022/ )
Fotohinweis:
Kummer: Wer zurückgewisen wird, leidet auch körperlich (Foto: M.E./pixelio.de)
LG Katharina K.
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