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Sonntag, 9. Oktober 2011

Psychologie Heute Ausgabe November 2011

Hallo an ALLE!

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Psychologie heute" finden sich einige interessante Artikel zum Thema Spiegelneurone und Schmerz.

u.a.  
Ins Gesicht geschrieben- Schmerz, der sich nicht in der Mimik niederschlägt, ist leichter zu ertragen

hier die Studie dazu: 
M.Kunz, P. Rainville, S. Lautenbacher: Operant conditioning of facial displays of pain. Psychosomatic Medicine, 73/5,2011,422-431

Schaut mal rein!

LG Katharina K.









Sonntag, 2. Oktober 2011

Die vier Schmerztypen


Die vier Typen der Schmerzen sind:

a)      Nozizeptiver Schmerz
b)      Neurogener Schmerz
c)      Gemischter Schmerz
d)      Psychogene Schmerzen

Wenn Haut- oder Bindegewebe verletzt ist, tritt in den meisten Fällen der nozizeptive Schmerz ein. Diese nozizeptiven Schmerzen können aber auch auftreten, wenn Knochen- oder Muskelgewebe verletzt wurde. Hierbei ist das Nervensystem voll intakt und kann zu einer Modifizierung der Schmerzen führen, sollten diese nicht nach einer Zeit abklingen. Nozizeptive Schmerzen sind schnell am schwinden, so fern eine Behandlung eintritt. Langsam aber sicher verschwinden diese meist sehr schnell. Als Beispiel für einen nozizeptiven Schmerz wird meist der Schmerz nach einem Knochenbruch angeführt. Aber auch Rückenschmerzen oder Arthroseschmerzen fallen unter diesem Typus von Schmerz.

Der nächste Schmerztyp ist der Neurogene Schmerz. Leute, die sich mit Latein auskennen wissen schnell worum es bei diesem Schmerztypus geht, nämlich um die Funktion der Nerven. Wird Nervengewebe angegriffen, so kann es zu einem neurogenen Schmerz kommen. Man sagt, dass im Vergleich zu den oben aufgeführten Schmerzen, die neurogenen Schmerzen eine langwierige Behandlung mit sich ziehen, da diese Schmerzen nicht schnell mal eben zu behandeln sind. Meist kommt es hierbei auch zu Nervenfunktionsstörungen. Als Beispiel werden hierbei diabetische Neuropathien angeführt, die Nervenschmerzen bei sogenannten Systemerkrankungen hervor rufen. Aber auch Tumore können dafür sorgen, dass Nerven zerstört werden und eben dieser neurogene Schmerz auftaucht und sich im Gehirn fest setzt.

Bei dem gemischten Schmerz ist es prinzipiell einfach zu erklären, allerdings wird dieser Schmerztypus schwer erkannt, denn er zeigt Anzeichen eines nozizeptiven und neuropathischen Schmerzes, was die Diagnose natürlich erschwert. Eine Behandlung ist bei diesen Schmerzen natürlich enorm wichtig, so gilt besondere Obacht, denn die Schmerzen müssen unterschiedlich behandelt werden.

Psychogene Schmerzen hingegen machen sich klarer bemerkbar, verdienen aber besonderer Aufmerksamkeit, denn meist stecken schwerwiegende Depressionen hinter den psychogenen Schmerzen. Wie der Name schon sagt, entstehen die Schmerzen in der Psyche eines Menschen. Der Patient kann bei diesem Typ von Schmerz über Bauchschmerzen, Rückenschmerzen oder gar Kopfschmerzen. Problem bei der ganzen Sachen ist jedoch, dass keine organischen Ursachen dahinter stecken. Das Problem bzw. der Schmerz geht rein vom Kopf aus, was eine Behandlung für einen Arzt natürlich sehr erschwert. Meist stecken tiefe seelische Probleme oder Traumata hinter psychogenen Schmerzen, die es gilt ausgiebig zu behandeln. Wie Sie also sehen ist es bei diesen Schmerzen sehr schwer eine Diagnose als Laie zu stellen. Hierbei ist es für Sie sogar lebensgefährlich, wenn Sie eine schnelle Online-Diagnose erstellen. Es empfiehlt sich also den Arzt schnellstmöglich auf zu suchen.
Diese vier Schmerztypen sind ausschlaggebend für eine richtige Behandlung


LG Katharina K. 

Mittwoch, 14. September 2011

Schmerzgedächtnis


Schmerzgedächtnis






Wie kommt es dazu, dass Schmerzen chronisch werden? Aus Erfahrungen und klinischen Untersuchungen ist seit langem bekannt, dass akute Schmerzen sich dann zu chronischen Schmerzen entwickeln, wenn sie nicht ausreichend gelindert werden.

Auch Nervenzellen können lernen.
Im Zentrum der Chronifizierung steht das Schmerzgedächtnis. Die sensible Nervenzellen sind genauso lernfähig wie das Großhirn. Wenn sie immer wieder Schmerzimpulsen ausgesetzt sind, verändern sie ihre Aktivität. Jetzt reicht schon ein leichter, sensibler Reiz, wie eine Berührung, Wärme oder Dehnung aus, um als Schmerzimpuls registriert und als unangenehm empfunden zu werden. Aus dem akuten Schmerz ist ein chronischer Schmerz geworden. Das bedeutet: Der eigentliche Auslöser fehlt und es bleibt der Schmerz.

Die Nervenzelle verändert sich.
Inzwischen kennen Neurowissenschaftler im wesentlichen die molekularen und zellbiologischen Zusammenhänge. Die Veränderungen in den Nervenzellen sind nicht nur biochemisch nachweisbar sondern hinterlassen sogar ihre Spuren im Aufbau der Zellen. Eine Schlüsselposition nimmt dabei die Aktivierung von IE-Genen ein (IE = Immunitätseinheit, von denen es über 100 gibt.

Veränderungen bei der Übertragung von Schmerzreizen.

Eine Arbeitsgruppe um Zieglgänsberger hat herausgefunden, dass es eine Wechselbeziehung gibt zwischen der Menge der IE-Gen-kodierten Eiweißmoleküle, die von Nervenzellen des Gehirns produziert werden, und dem Ausmaß der synaptischen Erregung nach einem akuten Schmerzreiz. Eine Synapse hat die Aufgabe, Erregungspotentiale von einer Nervenzelle auf die andere oder auf ein Zielorgan zu übertragen. Die Übertragung erfolgt mit Hilfe von Botenstoffen. Je nach Menge der aktivierten IE-Gene wird diese Übertragung gefördert oder gebremst, weil ein entsprechender Einfluss auf den Botenstoff ausgeübt wird.


Vorausschauende Schmerztherapie ist notwendig.
Die therapeutische Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist die präventive Schmerzbetäubung (Analgesie). Ein Schmerzgedächtnis darf erst gar nicht entstehen. Eine vorausschauende Schmerztherapie könnte die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses verhindern.

Die nachfolgenden Grafiken zeigen Entstehung und Mechanismus des Schmerzgedächtnisses:

Bild 1: Schmerzreiz
Schmerz im Ellenbogen. Schmerzrezeptoren nehmen Reize wahr und leiten sie über Nervenbahnen an das Rückenmark weiter.
Bild 2: Rückenmark
Rezeptoren mit offenem und geschlossenem Ionenkanal.In den Nervenzellen des Rückenmarks entscheidet sich, ob es zu einer Chronifizierung kommt.
Bild 3: Rezeptoren
Rezeptoren mit offenem und geschlossenem Ionenkanal.
Bild 4: Normale Nervenzelle
Über bestimmte Rezeptoren und Ionenkanäle an den Nervenzellen werden akute Schmerzreize an das Gehirn weitergeleitet. Der Schmerz ist hier ein Warnsignal.
Bild 5: Schmerzzelle
Lang anhaltende oder besonders starke Schmerzreize verändern die Nervenzelle. Es bilden sich vermehrt Ionenkanäle und Rezeptoren aus, die schon bei schwachen Reizen oder ohne jeglichen Reiz Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten. Man spricht hier vom Schmerzgedächtnis.
Bild 4: Schmerzabwehr
Opioide hemmen die Weiterleitung von Schmerzreizen und unterstützen so die körpereigene Schmerzabwehr. Die Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses kann so verhindert werden.



LG Katharina K.